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Computer selber bauen

Aktualisiert am 10.07.2022 | Lesezeit: ca. 5 Minuten 
Ein guter Rechner ist oftmals wirklich teuer und kann schnell weit über 1000€ kosten. In den meisten Fällen ist es deshalb sinnvoll, einen Computer selber zu bauen, um die gleichen Teile ein ganzes Stück billiger zu bekommen. Dabei ist der Zusammenbau gar nicht so schwer, wie die meisten denken. Folge einfach dieser Anleitung Schritt für Schritt und du wirst einen PC ohne großen Aufwand selbst zusammenbauen können.

Zusammenfassung der Anleitung

Falls du ein Schnellleser bist, hast du hier eine kompakte Zusammenfassung zum Computer selber bauen:

  1. Erde dich.
  2. Bereite das Gehäuse vor.
  3. Setze das Mainboard ein.
  4. Montiere das Netzteil.
  5. Verbinde die ersten Kabel.
  6. Stecke den Arbeitsspeicher ein.
  7. Montiere CPU und Kühler.
  8. Schließe die Festplatten und das Laufwerk an.
  9. Schließe die Grafikkarte an.
  10. Verbinde die restlichen Kabel.
  11. Verschließe das Gehäuse.

Inhaltsverzeichnis

 




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Schritt-für-Schritt-Anleitung: Computer selber bauen

Vornweg: Wir liefern dir hier „lediglich“ eine Komplett-Anleitung, wie du einen PC selbst zusammenbauen kannst. Falls du noch tiefer in die Materie einsteigen möchtest, dann empfehlen wir dir die Anmeldung in speziellen Foren oder den Kauf eines Buches*.

1.

Komponenten zusammenstellen

Als erstes solltest du dir die Fragen stellen „Was brauche ich im PC?“ und „Wofür möchte ich das Gerät nutzen?“. Nachdem du dir diese Fragen beantwortet hast, wird es dir leichter fallen, den Computer zusammenzustellen.

Grundsätzlich benötigt jeder Rechner ein Mainboard, einen Arbeitsspeicher (RAM), ein Gehäuse, mindestens einen Lüfter, ein ausreichend starkes Netzteil, eine passende CPU mit Grafikchip, ein Laufwerk, eine Festplatte und ein Betriebssystem (z.B. Windows 10). Ebenso musst du unbedingt beachten, dass alle Teile zusammenpassen,

Möchtest du mit dem Computer nur einfache Dinge tun, wie arbeiten, im Internet surfen und Filme schauen, dann reichen diese Komponenten vollkommen aus.

Wenn du allerdings auch aufwändigere Spiele spielen möchtest, dann benötigst du zudem weitere Lüfter, eine (starke) Grafikkarte, bestenfalls eine SSD-Festplatte und musst darauf achten, dass der Prozessor, der Arbeitsspeicher sowie die Lüftung über eine ausreichend große Leistung verfügen. High-End-PCs besitzen aus diesem Grund oftmals eine Wasserkühlung.

Tipps:
Wenn du die Teile nicht selbst auswählen möchtest, kannst du auch Fertig-PCs im Internet ansehen und nachbauen, indem du die Komponenten einzeln kaufst. Ebenfalls darfst du nicht vergessen, dass du einen Monitor, eine Maus, eine Tastatur und Lautsprecher benötigst.


2.

Vorbereitungen treffen

Im nächsten Schritt musst du den Zusammenbau vorbereiten. So solltest du dir ein helles Zimmer mit einer großen Arbeitsfläche suchen, die Fläche mit sauberer Zeitung auslegen, das benötigte Werkzeug* bereitlegen und eine Schachtel aufstellen, in der du die Schrauben kurzzeitig ablegen kannst.

Weiterhin musst du dich vorher entladen, indem du vor der Montage an einen Heizkörper fasst. Wenn du dir erst einmal die gesamte Anleitung durchliest, bevor mit der Montage beginnst, dann wirst du weniger Zeit für den Aufbau benötigen, da du die Abläufe kennst. Das Gehäuse solltest du zur Montage hinlegen.


3.

Gehäuse vorbereiten

Meistens werden zu dem Gehäuse (ca. 9) kleine Abstandshalter / Nippel geliefert. Diese musst du zunächst von Hand im Gehäuse verschrauben Sie sorgen später für den richtigen Abstand zum Mainboard.

Drücke anschließend die Slot-Blende für das Mainboard in das Gehäuse, sodass die Löcher für die Audio-Anschlüsse beim Aufstellen des Computers nach unten zeigen würden.

Falls das Gehäuse kein Loch für den Einbau des CPUs und des Kühlers besitzt, dann musst du dies jetzt schon erledigen (siehe Schritt 8). Ansonsten kannst du einfach der Anleitung folgen.


4.

Mainboard einsetzen

Setze nun das Mainboard in das Gehäuse ein, sodass die Löcher im Mainboard auf den Nippeln liegen und die Anschlüsse in der Slot-Blende stecken. Verschraube es danach mit den kleinen Schrauben, die ebenfalls zum Computer-Gehäuse mitgeliefert wurden.


5.

Netzteil einbauen

Stelle das Gehäuse als nächstes hin. Schraube das Netzteil nun so fest, dass der integrierte Lüfter auf die Löcher im Gehäuse zeigt. Für das Netzteil gibt es in der Regel auch einen passenden Slot. Falls das Slot allerdings keine Lüftungslöcher hat, dann musst du den Lüfter nach innen in den PC richten. In dem Fall solltest du dir jedoch überlegen, ob du dir nicht ein besseres Gehäuse kaufst.


6.

Erste Kabel verbinden

Im sechsten Schritt solltest du die Kabel von den bisher verbauten Teilen verlegen. Falls das Gehäuse über Kabelmanagement verfügt, dann musst du die Kabel des Netzteils durch die Löcher des Kabelmanagements stecken. Stecke die Kabel des Netzteils an die richtige Stelle im am Mainboard.

Sollte dein Gehäuse einen USB-3-Anschluss besitzen, dann musst du den zugehörigen Stecker ebenfalls einstecken. Wo du die richtigen Anschlüsse an deinem Mainboard findest, kannst du im Handbuch nachlesen.

Hinweis:
Du solltest beim Zusammenbau stets die Anleitung des Mainboards und des CPU-Kühlers zur Hand haben.


7.

Arbeitsspeicher montieren

Steck jetzt den Arbeitsspeicher in die passenden Slots. In welche Slots du den Arbeitsspeicher setzen musst, wenn du nur 2 Arbeitsspeicher-Riegel hast, steht wieder in der Anleitung des Mainboards. 4 Riegel hingegen werden einfach in alle 4 Slots gesetzt.


8.

CPU und Kühler befestigen

Bevor du den Prozessor einsetzt, solltest du dich nochmal an einer nichtlackierten Stelle einer Heizung entladen und / oder Gummihandschuhe anziehen, da die CPU sonst kaputt gehen kann.

Öffne am Mainboard die Vorrichtung für den Prozessor-Chip, pack die CPU aus und steck sie richtig herum in die Vorrichtung. Abschließend musst du die Halterung wieder schließen. In welche Richtung die goldene Ecke der CPU zeigen soll, steht wieder in der Mainboard-Anleitung.

Schau als nächstes nach, ob der Prozessorkühler bereits Wärmeleitpaste besitzt. Ist dies nicht der Fall, musst du zunächst die Wärmeleitpaste auf dem Prozessor auftragen und verstreichen.

Sobald dies erledigt ist, kannst du den Lüfter auf dem Chip platzieren und befestigt. Bei einer Wasserkühlung musst du zudem den Radiator platzieren. Schließe auch die Stecker des Kühlers am Mainboard an.

Wichtig:
Du solltest die Oberseite der CPU auf keinen Fall berühren. Einen gebrauchten Prozessor musst du zuvor mit Nagellackentferner / Waschbenzin / Aceton und Küchenrolle reinigen.


9.

Laufwerk und Festplatte anschließen

Nach dem Einbau des Prozessors musst du noch das SATA-Kabel am Mainboard und dem Laufwerk anschließen. Verschraube das Laufwerk abschließend im dafür vorgesehenen Schacht. Tue das gleiche bei der / den Festplatte(n).


10.

Grafikkarte einsetzen

Dieser Schritt ist optional und muss nur durchgeführt werden, wenn du eine Grafikkarte gekauft hast. Entferne zunächst die passenden Grafikkarten-Slots. Beim Einbau der Karte muss der Lüfter nach unten zeigen. Öffne also die Klammer und stecke die Grafikkarte vorsichtig ein bis es klickt. Zum Abschluss musst du sie noch am Gehäuse verschrauben.


11.

Fertigstellen

Zu guter Letzt musst du noch die Lüfter platzieren und anschließen. Worauf du hierbei achten musst, damit der Computer optimal gekühlt wird, erfährst du hier. Stecke zudem das Stromkabel (8-Pin-Stecker) des Netzteils in das Netzteil sowie in die Grafikkarte und schließe die Festplatte sowie die Laufwerke am Netzteil an.

Als allerletztes musst du noch die restlichen Anschlüsse / Knöpfe des Gehäuses (z.B. Einschalter, USB 2.0 etc.) mit dem Mainboard verbinden und kannst den PC verschließen. Nun kannst du den Rechner starten, ein Betriebssystem installieren und wie gewohnt verwenden.



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benötigte Zeit & Kosten

ca. 60-90 Minuten


ca. 400€ bis 2000€ +

benötigte Teile & Hilfsmittel

Teile / Komponenten:

  • Gehäuse
  • Mainboard
  • CPU (Prozessor)
  • Arbeitsspeicher (RAM)
  • Lüfter
  • Netzteil
  • Festplatte(n)
  • Laufwerk
  • eventuell Grafikkarte
  • ggf. Wasserkühlung


Hilfsmittel:

  • geeignete Schraubendreher
  • Betriebssystem
  • Wärmeleitpaste

Fragen und Antworten

Sollte ich einen Computer selber bauen oder fertig kaufen?

Unserer Meinung stellt sich die Frage „Sollte ich einen Computer selber bauen oder kaufen?“ gar nicht. Wenn du ein wenig Zeit hast und wenigstens ein bisschen Fingerspitzengefühl besitzt, dann solltest du einen PC stets selber bauen (Laptops ausgeschlossen). Auf diese Weise kannst du den Computer viel besser personalisieren, hast mehr Kontrolle über die Qualität der Verkabelung sowie der Bauteile, bezahlst weniger Geld und kannst das Gerät später problemlos aufrüsten, sodass du keinen neuen PC bauen / kaufen musst.

Macht es Sinn, einen Bausatz zum selber bauen zu kaufen?

Auf vielen Seiten im Netz werden „Bausätze“ mit bereits ausgewählten Teilen vorgestellt. Wenn der Bausatz für dich passt, dann kannst du ich auch kaufen und nachbauen. Allerdings gibt es keine Garantie dafür, dass alle Komponenten im Bausatz korrekt aufeinander abgestimmt wurden. Weiterhin hast du so keine Möglichkeit selbst über die Leistungsfähigkeit des Rechners zu bestimmen und du musst beachten, dass der Bausatz aktuell ist. Ein Bausatz aus 2017 kann zum Beispiel 2018 schon veraltet sein.

Kann ich ein Computer Gehäuse selber bauen?

Ja, wenn du ein absolut einzigartiges Gehäuse haben möchtest, dann kannst du es auch beispielsweise aus Holz selber bauen. Hierbei musst du unter anderem darauf achten, dass du die richtige Größe wählst, auf eine ausreichende Dämmung achtest und genügend Löcher für die Lüftung setzt. Eine einfache Bauanleitung für die Basis eines Gehäuses findest du auf selbst.de.

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