Sandstrahlkabine selber bauen
Inhaltsverzeichnis
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Sandstrahlkabine selber bauen
1.
Kabine planen
Bevor du blindlinks damit beginnst, die Kabine zusammenzubauen, solltest du dir zuerst überlegen, wie diese aussehen soll und vor allem, welche Größe sie haben muss, um deinen Ansprüchen gerecht zu werden.
Wir beziehen uns in dieser Anleitung auf folgenden Bauplan, den du gerne als Grundlage für deine Planung verwenden kannst:
2.
Platten zurechtschneiden
Schneide als nächstes die MDF-Platten so zurecht, wie sie in unserem Bauplan zu sehen sind und arbeite bereits die Löcher für Handschuhe, Absaugung sowie das Sichtfenster heraus. Damit du nicht selbst überlegen musst, welche Teile du benötigst, findest du hier eine Liste:
Rückseite: 1 Mal (a x d)
Unterseite: 1 Mal (f x d)
Oberseite: 1 Mal (e x d)
Obere Vorderseite: 1 Mal (b x d, mit Loch für Sichtfenster)
Untere Vorderseite: 1 Mal (c x d, mindestens 2 Löcher für die Handschuhe)
Seitenteile: 2 Mal (siehe Abbildung)
Tür: 1 Mal (aus einem Seitenteil herausschneiden)
Hinweis:
Sämtliche Holzplatten sollten mindestens 2 cm dick sein.
3.
Sichtfenster einbauen
Damit du beim Sandstrahlen einen guten Blick auf das zu bearbeitende Objekt besitzt, solltest du ein großes Sichtfenster befestigen. Dieses kann entweder aus Sicherheitsglas, Acrylglas oder Plexiglas bestehen.
Da ersteres recht teuer ist, empfehlen wir dir eine Acryl- und eine Plexiglasscheibe so übereinanderzulegen, dass die PE-Scheibe nach innen gerichtet ist.
Auf diese Weise musst du bei einer Beschädigung nur das günstige Plexiglas austauschen und nicht die ganze Scheibe.
Wichtig:
Verwende kein normales Glas! Dieses kann beim Sandstrahlen splittern. Dichte die Scheibe ordentlich ab!
4.
Handschuhe anbringen
Bevor es an den Zusammenbau der Kabine geht, solltest du noch die Handschuhe* montieren. Hierzu gibt es zwei Möglichkeiten:
Variante 1:
Stecke in beide Löcher jeweils ein Stück Rohr. Führe durch diese die Handschuhe, stülpe das Ende über das Rohr befestige es mit einem Kabelbinder.
Variante 2:
Schiebe die Handschuhe durch die zuvor gesägten Löcher. Verschraube jeweils vor und ihnen zwei große Stahlringe (ca. 12 cm Durchmesser) miteinander. Klemme dabei die Öffnung der Handschuhe im äußeren Ring ein.
Tipp:
Überprüfe als nächstes die Befestigung der Handschuhe aus, indem du sie anziehst und deine Arme kräftig umherbewegst. Sollten sie nun verrutschen, kannst du sie zusätzlich mit Kleber sichern.
5.
Beleuchtung befestigen
Für eine gute Sicht, solltest du für eine ausreichende Beleuchtung im Inneren sorgen. Am einfachsten geht dies, indem du eine Leuchtstoffröhre* unter der Oberseite anbringst.
Damit diese nicht beim Sandstrahlen zerstört wird, solltest du die Leuchte durch einen kleinen Kasten aus dünnen Spanplatten schützen, dessen Unterseite aus einer Plexiglasscheibe besteht. Das Kabel kannst du durch ein kleines Bohrloch nach außen legen.
Wichtig:
Verschließe dieses Loch unbedingt mit einem geeigneten Dichtmittel, damit kein Sand nach außen gelangt!
6.
Gehäuse zusammenbauen & Tür befestigen
Verschraube als nächstes das Gehäuse so, wie in der Abbildung oben zu sehen. Befestige zudem eine Dichtung am Rahmen der Tür und verschraube diese mithilfe von Langverbindern sowie Flügelmuttern.
7.
Beine montieren
Um die Sandstrahlkabine aufzustellen und somit auch im nächsten Schritt die Absaugung anbringen zu können, musst du in diesem Schritt Beine montieren. Nimm dir hierfür 4 Vierkanthölzer, verschraube diese von innen an den Ecken und stabilisiere sie außen mit Metall-Winkeln.
8.
Absaugung abringen
Damit sich der ganze Sand nicht der in der Kabine ansammelt, musst du eine Absaugung einbauen. Kaufe dir dazu einen günstigen Industriesauger* und bohr in den Boden der Sandstrahlkabine ein Loch, dass so groß ist wie der Schlauch des Saugers. Fixiere den Schlauch darin mit speziellen Kleber und dichte die Öffnung ab.
Tipp:
Wenn du Löcher in den Boden bohrst bzw. Rinnen hineinschneidest und darunter einen Auffangbehälter schräg anbringst, kannst du den Sand vollständig heraussaugen. Dazu musst du den Staubsauger lediglich an der tiefsten Stelle montieren.
9.
Belüftung einarbeiten
Durch die Absaugung würde normalerweise ein Unterdruck in der Sandstrahlkabine entstehen. Um dem entgegenzuwirken und für einen Druckausgleich zu sorgen, musst du ein mittelgroßes Loch in die Oberseite schneiden.
Verschraube anschließend an der Unterseite ein Gitter aus Draht, lege darauf Filtervlies und befestige außen ein weiteres Gitter. Somit kommt nun zwar Luft nach innen, aber kein Sand nach außen.
10.
Testlauf
Nun sollte die Sandstrahlkabine fertig sein. Dennoch solltest du sie zunächst auf ihre Funktionalität testen, ehe du sie verwendest. Falls eine Stelle nämlich undicht sein sollte, kann schnell eine große Menge Sand austreten.
Verschließe zum Testen die komplette Sandstrahlkabine mitsamt der Tür, verdecke die Lüftung mit deiner Hand und starte die Absaugung. Verspürst du einen Zug an deiner Hand, so sollte die Kabine dicht sein.
Überprüfe dennoch, ob an irgendeiner Stelle Luft austritt. Diese kannst du beispielsweise mit Silikon abdichten. Nun kannst du die Sandstrahlkabine verwenden.
Werbung
Materialien:
- PVC-Handschuhe
- MDF-Platten (mind. 20 mm dick)
- Schrauben
- Flügelmuttern
- Acryl- & Plexiglas
- Dichtmittel
- 4 Vierkanthölzer
- Kabelbinder
- 12 cm Stahlringe
- Eventuell Rohrstücke
- Leuchtstoffröhre
- ggf. Auffangbehälter
- Gitterdraht
- Filtervlies
Hilfsmittel:
- Bohrmaschine
- (Stich-)Säge
- Industriesauger
Fragen und Antworten
Kann ich eine Sandstrahlkabine selber bauen, indem ich ein Ölfass verwende?
Ja, du kannst auch ein Ölfass als Gehäuse für die Sandstrahlkabine verwenden. Hierbei ist es jedoch etwas komplizierter das Sichtfenster einzubauen, da die Oberfläche des Fasses gewölbt ist. Außerdem musst du darauf achten, dass das Ölfass gut von innen beleuchtet ist und nach außen hin kein Sand entweichen kann.
0 Kommentare