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Lackierkabine selber bauen

Aktualisiert am 18.03.2019 | Lesezeit: ca. 4 Minuten 
Der perfekte Platz zum Lackieren ist in einer Lackierhalle. Darin ist es zum einen staubfrei und zum anderen stellt es kein Problem dar, wenn der Lack nicht immer dort landet, wo er eigentlich hinsoll. Allerdings kostet so eine Halle im Normalfall mehrere tausend Euro. Aus dem Grund wollen wir dir in dieser Anleitung zeigen, wie du eine einfache Lackierkabine selber bauen kannst.

Inhaltsverzeichnis

 




mobile Mini-Lackierkabine selber bauen

Selbst in einer Mini-Lackierkabine lassen sich die meisten Teile problemlos lackieren.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Lackierkabine selber bauen

Vornweg: Falls du dich noch nie mit Lüftungssystem beschäftigt hast, solltest du dies unbedingt tun, sobald du eine Lackierkabine bauen möchtest. Beim Lackieren entstehen schließlich giftige Dämpfe, welche korrekt abtransportiert werden müssen. Ist dies nicht der Fall, können gesundheitliche Schäden die Folge sein.

1.

Gestell bauen und Fußboden auslegen

Zu allererst musst du das Gerüst für die Mini-Lackierhalle bauen. Wir beziehen uns in dieser Anleitung auf den Bau von einer großen Lackierkabine mit Maßen von 4 m x 4 m x 8 m.

Wenn du lediglich eine kleine Kabine benötigst, da du zum Beispiel lediglich Teile für den Modellbau mit einer Airbrush-Pistole lackieren möchtest, dann kannst du die Maße einfach entsprechend deinen Vorstellungen anpassen.

In jedem Fall solltest du jedoch 60 mm starke Latten für das Gestell verwenden und dich an die nachfolgende Skizze halten.

Baue zunächst das Gestell für die Decke und die beiden Seitenteile, füge diese jedoch noch nicht zusammen. Lege außerdem an der Stelle für die Lackierkabine eine große Baumwollplane aus, damit beim Lackieren keine Farbe direkt auf dem Fußboden landet.


2.

Decke und Wände anbringen

Schneide als nächstes die Decke und die Wände aus Baumwollplanen zurecht, sodass du 1 teil für die Decke (a x b), 2 Teile für die Seitenwände (a x b) und 2 Teile für den Eingang bzw. das hintere Ende der Lackierkabine hast (a x a) hast.

Befestige zunächst die drei großen Planen* an der Decke und den Wänden mit einem Tacker. Die Seitenwände solltest du nur an der Oberseite des Gestells festmachen, wenn du sie später nach oben rollen möchtest.

Hinweise:
Verwende keine Folien, da diese sich elektrostatisch aufladen können! Schneide die Planen mit der Größe a x a lieber etwas großzügiger als zu knapp, so kannst du sie um das Holz herumlegen.


3.

Lackierkabine zusammenbauen

Sobald du die Verkleidung angebracht hast, musst du die Wände mit der Decke verschrauben. Außerdem musst du das Gerüst stabilisieren, indem du Winkel an den Balken befestigst, wie in der Skizze zu sehen.

Um diesen Schritt abzuschließen, musst du nur noch die Verkleidung am Eingang und Ende der Kabine befestigen. Bei der Hinterseite kannst du selber entscheiden, ob sich die Plane nach oben rollen lassen soll oder nicht.

Der Eingang hingegen sollte sich natürlich immer öffnen und schließen lassen. Alle Planen, die du lediglich oben festgetackert hast, muss du während der Benutzung der Lackierhalle unten sowie seitlich am Gestell straff anbinden.


4.

Beleuchtung installieren

Bei der Beleuchtung musst du vor allem darauf achten, dass du nur solche Lampen verwendest, die explosionsgeschützt ist, damit es während den Lackierarbeiten nicht zu schweren Unfällen kommt.

Bringe so viele Leuchten an am Gestell an, dass die gesamte Lackierkabine gut ausgeleuchtet ist und du beim Lackieren alles gut erkennen kannst. Den Strom kannst du beispielsweise mit einer Kabeltrommel legen.


5.

Absaugung montieren

Beim Lackieren entstehen in der Regel giftige Dämpfe. Diese sollten so schnell wie nur möglich aus der Lackierhalle abgeleitet werden. Schneide deshalb oben in eine Seite ein Loch, durch das du einen entsprechend großen Schlauch hindurchführst, der an die Absaugung angeschlossen wird.

Dichte das Loch mit anschließend mit Dichtmasse ab. Damit die Umwelt nicht durch Schadstoffe aus dem Lack belastet wird, ist es Ratsam, einen Filter aus Aktivkohle* am Ende der Abluft anzubringen.

Bedenke zudem, dass der Kompressor unbedingt außerhalb der Lackierkabine abgestellt werden muss, damit dieser das Druckverhältnis im inneren nicht beeinträchtigt.


6.

Zuluft anbringen

Mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar noch wichtiger als die Abluft ist die Zuluft, da ein geringer Überdruck in der Kabine herrschen sollte. Außerdem darf nur saubere Luft von außen in die Lackierhalle gelangen.

Verwende deshalb eine Belüftung, die stärker ist als die Absaugung und bringe einen Feinstaubfilter am Schlauch an, um Schadstoffe von außerhalb abzufangen. Die Anbringung der Zuluft sollte wieder über ein Loch in der Wand erfolgen, dass du gut abdichtest.


7.

Abbau

Wenn du die Lackierkabine nach getaner Arbeit nicht mehr benötigst, kannst du sie wieder abbauen. Je nachdem, für was du den Platz am Standort benötigst, gibt es hierzu verschiedene Möglichkeiten

Möglichkeit 1:
Du rollst alle Seitenwände ganz einfach hoch und schaffst somit Platz. Hierfür musst du eine Befestigung für die Planen oben an den Holzbalken anbringen.

Möglichkeit 2:
Das komplette Gestell muss auseinander gebaut werden.

Möglichkeit 3:
Du baust eine kleine, mobile Lackierkabine, die du einfach wegtransportieren kannst, wenn sie nicht mehr gebraucht wird. Weitere Infos dazu, haben wir unten für dich verfasst.



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benötigte Zeit & Kosten

ca. 12-24 Stunden Arbeitszeit


ca. 600€ bis 800€

benötigte Materialien

Materialien:

  • 60-mm-Holzlatten
  • Schrauben
  • Baumwollplanen
  • explosionsgeschützte Leuchten
  • Kabeltrommel
  • Verlängerungskabel
  • Lüfter
  • Rohre
  • Aktivkohlefilter
  • Feinstaubfilter
  • Dichtmasse
  • ggf. Holzplatte & Rollen


Hilfsmittel:

  • Akku-Schrauber
  • Tacker

Fragen und Antworten

Wie kann ich eine mobile Lackierkabine selber bauen?

Wenn du eine kleine, mobile Lackierkabine bauen möchtest, kannst du dich prinzipiell an unsere Anleitung oben halten und musst lediglich entsprechende Maße für das Gestell sowie die Wände wählen.

Die Beweglichkeit erreichst du, indem du die Kabine auf einer stabilen Holzplatte errichtest, unter der sich Rollen befinden. Diese Rollen müssen dann auch das Gewicht der Kabine inklusive Inhalt beim Lackieren halten können.

Bildquellen

Header: © #141900331 | Urheber: loraks | Fotolia.com

Zweites Bild: © #38250008 | Urheber: Kitty | Fotolia.com

Produktbilder: Amazon

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